KPV Nenzing beschließt Pflegebeitrag

Intensives Vereinsjahr liegt hinter dem Team des Krankenpflegeverein und MoHi Nenzing

Ein Fixpunkt bei den Jahreshauptversammlungen des Krankenpflegeverein und Mobilen Hilfsdienst Nenzing ist ein Vortrag zu einem Gesundheitsthema: So referierte der Nenzinger Apotheker Lukas Praxmarer heuer über den Einsatz von Cannabis in der Medizin. „Das Thema wurde seit jeher kontrovers diskutiert. Während die einen von einer Wunderpflanze in der Medizin und den damit verbundenen großen Hoffnungen sprechen, sind andere verunsichert, weil Cannabis als Suchtmittel in Verruf geraten ist“, beschrieb Lukas Praxmarer. Dabei bestätigen Funde, dass in China schon 2.700 vor Christus das Potential von Cannabis erkannt und genutzt wurde, auch Hildegard von Bingen hat die Pflanze Jahrhunderte später als erste in Europa dokumentiert und ihre Wirkung beispielsweise gegen Übelkeit beschrieben. „Cannabis vermindert die üblen Säfte und macht die gesunden Kräfte stark“, so ihre Beschreibung. Apotheker Lukas Praxmarer beschrieb die Wirkungen von unbedenklichen Nutzhanf-Sorten beispielsweise bei Schmerzen, Appetitlosigkeit, Schlafproblemen, Nervenleiden, Übelkeit und vielem mehr. Er empfiehlt dabei ein Gespräch mit dem Hausarzt, beziehungsweise dem fachkundigen Apotheker.

Hilfe im Alltag

In seinem Bericht ging Obmann Frank Stecher anschließend auf ein intensives zurückliegendes Vereinsjahr ein. Neu ab Juli wird auch beim Krankenpflegeverein Nenzing ein Pflegebeitrag eingeführt, um als Verein finanziell ausgeglichen über die Runden zu kommen. Anhand eines Beispiels rechnete Frank Stecher vor, dass sich dieser Beitrag aber äußerst moderat gestaltet. Die Vollversammlung gab dafür die Zustimmung. Pflegeleiterin Claudia Tiefenthaler berichtete, dass im vergangenen Jahr rund 5.400 Patientenkontakte bei über 200 pflegebedürftigen Menschen aus dem Ort dokumentiert wurden, 8.100 Arbeitsstunden wurden dabei von ihrem Team geleistet. Durch die ambulante gerontopsychiatrische Pflege werden ältere Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen unterstützt, damit sie ihren Alltag weitgehend selbstbestimmt bewältigen können. Elke Kessler und Daniela Gassner berichteten, dass sie 37 Frauen und Männer im unteren Walgau betreuten. Eine wertvolle Unterstützung im Ort ist schließlich auch der Mobile Hilfsdienst. Brigitte Latzer berichtete, dass 32 Helferinnen über 5.700 Stunden im Einsatz waren.

Neuwahlen und Ehrungen

Beim Punkt Neuwahlen konnte mit Wilfried Bischof ein zusätzlicher Beirat im Vorstand gewählt und herzlich willkommen geheißen werden. Am Ende des Jahresrückblicks wurden schließlich Günter Amann sowie Elke Kager für ihre 20-jährige Tätigkeit im Verein geehrt, dabei wurde ihnen auch die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

 

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